Golden Blogger: Chiara Monteton

ist Berufsbotschafterin des Jahres

Inzwischen weiß sie, dass es hier um Deutschlands ältesten und wichtigsten Social-Media- und  Influencer-Award geht. Und sie ist eine der Preisträger. In einer Reihe mit Netzlehrer Bob Blume, Der Anwalt oder Karl Lauterbach. Anfang April fuhr sie mit ihrem Bruder Luca nach Berlin. Im Museum für Kommunikation wurden bei einer Gala Preisträger in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. „Es war mega, ein tolles Ambiente“, erzählt Chiara Monteton: „Ich habe einige getroffen, die ich aus dem Internet kenne, von denen ich selbst Fan bin.“ Allen voran nennt sie Tim Hendrik Walter aka Herr Anwalt, der auf Tiktok mehr als fünf Millionen Menschen und auf Instagram rund 600.000 Menschen mit juristischen Themen begeistert. So weit ist Chiara Monteton noch lange nicht, auch wenn ihr immer mehr Menschen auf Tiktok und Instagram folgen. Aber jetzt sind sie beide Preisträger, ausgewählt über ein Online-Voting und die Entscheidung der Goldenen Blogger Akademie, die sich aus Preisträgern der vergangenen 14 Jahre zusammensetzte.
Die 15. Ausgabe der Goldenen Blogger sorgte für Rekorde. Mehr als 2000 Einzelvorschläge gingen im Vorfeld ein, rund 27.000 Menschen beteiligten sich am Online-Voting. Bei der Verleihung, so die Dachdeckerin, die als „Berufsbotschafterin des Jahres“ ausgezeichnet wurde, war es wie bei den Oscars. Drei Nominierte kamen auf die Bühne, dann wurde aus einem Briefumschlag der Gewinner gezogen. In dem Fall war es ihr Name. „Ich hatte damit nicht gerechnet“, erzählt sie, die Konkurrenz sei zu groß, sie sei der Underdog gewesen. Einer, ein Bestattungsunternehmen, habe immerhin über eine Million Follower. In der abschließenden Pressemitteilung heißt es denn auch: „Zu den Überraschungen des Abends zählte die Bochumer Dachdeckerin Chiara Monteton.“ Sie begeistere ihre Follower für das Handwerk. Genau das macht sie: Täglich teilt sie Einblicke ins Alltagsleben im Dachdeckerbetrieb, tolle Momente, aber auch lustige Szenen. „Zwei Stunden nach der Arbeit“ verwendet sie darauf, die gemachten Filmchen und Fotos zu bearbeiten, zu schneiden und hochzuladen. Immer mehr wollen sich das ansehen. Einen großen Kooperationspartner hat sie allerdings noch nicht. „Ich habe es geschafft, unseren Firmennamen bekannter zu machen“, sagt sie. „Damit habe ich mehr erreicht, als eine Kooperation je könnte.“ Der Blick in die Szene in Berlin hat ihr auch noch einmal etwas bestätigt: „Vollzeit-Influencer wäre nichts für mich. Es war schön reinzuschnuppern in die Glamourwelt. Aber es war auch schön, am nächsten Tag wieder zurück nach Bochum zu fahren.“ Im Büro steht jetzt die Trophäe. Und Chiara steigt weiter für den Familienbetrieb auf Dächer. Was das Beste an ihrem Beruf sei, wurde sie in Berlin gefragt – und mit dieser Antwort zitiert: „Die Aussicht. Wir sind immer ganz oben.“

Artikel aus der Ausgaben KH Aktuell 02.2022